Warum Neapel?
Wahrscheinlich von den Türken bei der Belagerung Wiens eingeführt, breitete sich der Kaffee im 17. Jahrhundert im Westen aus und eroberte nicht nur Neapel: in London war er ein sehr beliebtes Getränkt, sogar beliebter als Tee; wie uns Goldoni erinnert, gediehen in Venedig die Kaffeeläden; und in Wien ist der Konsum des “asiatischen Getränks” im Aufsatz über den Kaffee von Luigi Marsili bis 1685 dokumentiert. Heute sind aber weder London, noch Venedig, noch Wien Synonyme für guten Kaffee. Neapel schon. Das ist klarerweise nur eine Ansicht, aber eine stark verwurzelte. Der Grund dafür liegt vielleicht in der besonderen Beziehung zwischen den Neapolitanern und dem Kaffee: diese Beziehung ist nicht von Interesse geprägt, sondern von Liebe.